Sonus
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Ein besonderes Projekt: Lorenzo Ghielmi - La Divina Armonia - Tölzer Knabenchor




Die andere h-Moll-Messe
Eine Neuentdeckung aus der Feder Antonio Caldaras

Bild Antonio CaldaraJohann Sebastian Bachs h-Moll-Messe galt bisher als die einzige Messkomposition in dieser Tonart bis in die Romantik hinein - doch seit kurzem kennen wir dank des Forschungsdranges des Dirigenten, Organisten und Cembalisten Lorenzo Ghielmi eine Ausnahme: Die Missa in h-Moll von Antonio Caldara (1670-1736)!

Als Ghielmi die Handschrift dieser faszinierend melodienreichen, beeindruckend klangschönen Komposition mit dem Untertitel Missa Matris dolorosae vor einiger Zeit in einer Dresdner Bibliothek fand, war ihm augenblicklich klar, was für ein Kleinod er da in Händen hielt - das gleichwohl über Jahrhunderte vergessen war.
Nun kommt es ohnehin nicht so häufig vor, dass heute noch Werke dieser Güte und dieses Umfangs - noch dazu von einem nicht ganz unbekannten Komponisten - wiederentdeckt werden; viele dieser verborgenen Schätze sind durch die Bemühungen der Alte-Musik-Bewegung inzwischen doch schon wieder ans Licht gekommen und insofern handelt es sich bei dieser Neuausgrabung ohnehin schon um eine kleine Sensation. Dazu kommt aber auch noch, dass man hier natürlich auch die Frage aufwerfen kann, ob nicht sogar Bach das Stück gekannt und zur eigenen Inspiration genutzt haben könnte? Denn auch bei Caldara spielt der Chor die Hauptrolle im Geschehen, und noch zahlreiche weitere strukturelle Verwandtschaften sprächen für diese These - während Bachs Faszination für italienische Musik schon aus seinen Weimarer Tagen, ebenso wie aus späterer Zeit, vielfach belegt ist.

Lorenzo Ghielmi ließ er aus der Handschrift denn auch gleich eine Edition anfertigen, aus welcher der Organist und Dirigent im Jahr 2020 mit seinem Ensemble La Divina Armonia in Zusammenarbeit mit dem Tölzer Knabenchor die moderne Erstaufführung dieses prachtvollen Werkes spielen und auf Tournee gehen möchte. Aber auch danach sind selbstverständlich noch Konzerte möglich.

Da diese h-Moll-Messe deutlich kürzer ist als die spätere Bachs (sie dauert nur etwa 25 Minuten), lässt sie sich in einem Konzert ebenso mit Caldaras Stabat Mater in g-Moll kombinieren, als etwa auch mit einer der kleineren Messen Bachs.

Freuen Sie sich also bei diesem Projekt auf ein für moderne Ohren vollkommen neues Werk aus dem frühen 18. Jahrhundert - das aber gute Chancen haben dürfte, sich über kurz oder lang im Kanon der heute wohlbekannten Barockliteratur einen festen Platz zu erobern!


Besetzung:

Solist des Tölzer Knabenchors - Sopran
Solist des Tölzer Knabenchors - Alt
Roberto Rivieli - Tenor
Mauro Borgioni - Bass

28 Chorsänger des Tözer Knabenchors (Leitung: Christian Fliegner und Clemens Haudum)

La Divina Armonia (14-16 Musiker):
2 Oboen
Fagott
6 Violinen
2 Bratschen
Violoncello
Kontrabass
Orgel
eventuell: 2 Posaunen

Leitung: Lorenzo Ghielmi


Preis:

Mit Posaunen: 26.000,- Euro, plus Reisen, Unterkunft und Teilverpflegung für die Chorsänger

Ohne Posaunen: 24.500,- Euro, plus Reisen, Unterkunft und Teilverpflegung für die Chorsänger

Bei drei oder mehr Konzerten in zeitlicher Nähe können wir dieses Projekt bereits für 22.000,- Euro, plus Reisen, Unterkunft und Teilverpflegung für die Chorsänger anbieten. Kontaktieren Sie uns gerne wegen möglicher Anschlusstermine!



Besuchen Sie Lorenzo Ghielmi und La Divina Armonia gerne auch auf unserem YouTube-Kanal!


Diverse Klangbeispiele des Orchesters finden Sie außerdem auf unserer Website.



Bild Tölzer KnabenchorDie Wurzeln des Tözer Knabenchors reichen zurück bis zu einer nach dem Krieg gegründeten Tölzer Pfadfindergruppe, in der bei gemeinsamen Unternehmungen gerne diverse Volks- und Wanderlieder angestimmt wurden. Als sich diese Gruppe im Januar 1956 auflöste, übernahm der 18-jährige Gymnasiast Gerhard Schmidt-Gaden die Leitung der Singgruppe und legte damit den Grundstein für die einzigartige nunmehr über 60-jährige Erfolgsgeschichte des Tölzer Knabenchores.

Seit 1971 arbeitet der Chor in der Landeshauptstadt München. Dort werden etwa 200 Knaben in vier Ausbildungsstufen vom Gründer und Chordirektor Gerhard Schmidt-Gaden, den neuen künstlerischen Leitern des Chores sowie sieben weiteren Gesangspädagogen unterrichtet und nach dem Stimmbruch im eigenen Männerchor weiter betreut.

Basis der Arbeit ist die Freude am Singen, gepaart mit Kreativität, Spontaneität und Selbstdisziplin der Knaben. Im Konzertchor singen diese jährlich bei bis zu 250 Konzerten und Opernaufführungen weltweit mit Musik vom Mittelalter bis in die Moderne. Einen der Schwerpunkte bildet die Kirchenmusik aus Barock und Klassik. Als einer der ersten Knabenchordirigenten befasste sich Gerhard Schmidt-Gaden dabei bereits sehr früh mit der historischen Aufführungspraxis, arbeitete mit authentischem Instrumentarium und alten Stimmungen. So wurde der Knabenchor auch schon bald von Dirigenten und Ensembles aus dem Bereich der Alten Musik zu Produktionen eingeladen - man denke nur an die erste Gesamtaufnahme der Bach‘schen Kantaten und sonstigen Chorwerke auf historischen Instrumenten von Nikolaus Harnoncourt und Gustav Leonhardt, an welcher der Tölzer Knabenchor und seine Solisten maßgeblich beteiligt waren.
Berühmtheit erlangten die Solisten des Chores aber auch mit den Partien der „Drei Knaben“ in Mozarts Zauberflöte, die auch auf zahlreichen CD- und DVD-Produktionen in der Besetzung mit Tölzer Knaben zu hören ist.

Neben zahlreichen Auftritten im Inland gastiert der Tölzer Knabenchor in fast allen Ländern Europas sowie in Israel, China, Japan, Korea und den USA. Namhafte Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Leonard Bernstein, Sergiu Celibidache, John Eliot Gardiner, Enoch zu Guttenberg, Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Herbert von Karajan, James Levine, Lorin Maazel, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Kent Nagano, Seiji Ozawa, Georg Solti und Christian Thielemann haben bereits mit dem Tölzer Knabenchor gearbeitet.

Der Chor erhielt zahlreiche Auszeichnungen für Einspielungen, unter anderem Sonderpreise für das Orff-Schulwerk, den Deutschen Schallplattenpreis für Bachs Weihnachtsoratorium, den französischen Schallplattenpreis für Mozarts Oper Apollo et Hyacinthus, den französischen Diapason d´Or sowie den deutschen Echo-Klassik-Preis der Deutschen Phono-Akademie Berlin für die Bußpsalmen Davids von Orlando di Lasso (2003).

Der Tölzer Knabenchor wird durch den Freistaat Bayern, den Bezirk Oberbayern, die Stadt Bad Tölz und die Bayerische Volksstiftung gefördert.


Bild La Divina ArmoniaDas Barockorchester La Divina Armonia wurde im Jahr 2005 von dem renommierten Organisten, Cembalisten und Wissenschaftler Lorenzo Ghielmi gegründet. So liegt ein gewisser Schwerpunkt des Repertoires denn auch auf Werken mit Beteiligung eines konzertanten Tasteninstruments, doch stehen immer wieder auch Oratorien, Kantaten und Passionen auf den Programmen des Ensembles.
Die außergewöhnlich cantable und lyrische, gleichzeitig aber auch immer sehr rhythmisch akzentuierte Herangehensweise Lorenzo Ghielmis und seiner Mitstreiter an die Musik prädestiniert La Divina Armonia natürlich besonders für das italienische Repertoire, aber mit ihrer sprechenden Artikulation und melodiösen Phrasierung fühlen sich die Musiker beispielsweise auch in den Werken des deutschen Barock sehr zu Hause.

Dabei befasst sich die Gruppe allerdings nicht nur mit bekannten Lieblingsstücken des Repertoires - von Händels Orgelkonzerten bis Pergolesis Stabat Mater - sondern Dank Lorenzo Ghielmis Forscherdrang kommen auch immer wieder lange vergessene und heute gänzlich unbekannte Perlen des Barock zur Aufführung. So wurde die Anfang 2010 bei Passacaille erschienene CD mit der Weltersteinspielung der von Lorenzo Ghielmi wiederentdeckten und selbst edierten Passio secundum Joannem Francesco Feos, 1744 in Neapel komponiert, zum großen Erfolg - ebenso wie eine Europatournee mit diesem Werk im Jahr 2011.
Inzwischen trat das Ensemble auf den meisten der bedeutenden Bühnen und Festivals Europas und darüber hinaus auf, unter anderem in Spanien, Italien, der Schweiz, Norwegen, Österreich, Deutschland, Japan und Belgien, sowie beim Festival Oude Muziek Utrecht, wo das Ensemble im Jahr 2017 auch als Artist in Residence fungierte.

Daneben spielte La Divina Armonia zahlreiche CDs beim belgischen Label Passacaille ein, darunter Kammermusik und Orgelkonzerte von Händel, Orgel- und Violinkonzerte von Haydn, aber auch Concerti und Vokalwerke von Bach. Mehrere dieser Aufnahmen gewannen Preise der Schallplattenkritik, unter anderem die begehrte französische Auszeichnung Diapason d’Or und Diapason d‘Année.


Bild Lorenzo GhielmiAls Organist, Cembalist, Fortepianist und Dirigent begeistert Lorenzo Ghielmi seit vielen Jahren sein Publikum mit Interpretationen der Musik von der Renaissance bis zur Romantik in historischer Aufführungspraxis und gilt weltweit als einer der bekanntesten Spezialisten für historische Tasteninstrumente.

Er gehörte 1983 zu den Gründern des legendären italienischen Barockorchesters Il Giardino Armonico, als dessen Organist und Cembalist er beinahe ein Jahrzehnt durch die Welt reiste. Inzwischen konzentriert er sich hauptsächlich auf seine Arbeit als Solist und Kammermusiker, und trat als solcher auch mit vielen bekannten Ensembles und Solisten der Alten Musik auf. Daneben gründete Lorenzo Ghielmi 2005 das Ensemble La Divina Armonia, das er je nach Besetzung vom Instrument aus oder auch als Dirigent leitet, und mit dem er sich vor allem dem barocken und klassischen Repertoire widmet.

Er trat auf den meisten der bedeutendsten Festivals und Konzertbühnen Europas, Japans, Asiens, der USA und Südamerikas auf, wird immer wieder als Solist für Konzerte auf wertvollen historischen Instrumenten eingeladen, und spielte - sowohl als Solist, als auch mit seinem Ensemble La Divina Armonia - zahlreiche und vielfach ausgezeichnete Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen und auf CD ein (unter anderem bei den Labels Harmonia Mundi, Winter & Winter, Passacaille...), darunter Musik von Frescobaldi und Bach ebenso, wie von Händel und Haydn, aber auch Neuentdeckungen, wie die Johannespassion von Francesco Feo.
2017 war er mit La Divina Armonia Artist in Residence beim renommierten Festival Oude Muziek Utrecht, dem größten und renommiertesten Alte-Musik-Festival der Welt.

Auch auf wissenschaftlichem Gebiet ist Lorenzo Ghielmi sehr gefragt und wird häufig als Spezialist und Berater für Fragestellungen rund um historische Orgeln und andere Tasteninstrumente, deren Neubau oder Restaurierung herangezogen. Daneben ist er Autor eines Buches über Nicolaus Bruhns und verfasste zahlreiche Studien über die Orgelkunst des 16. und 17. Jahrhunderts, sowie über die Interpretation der Werke Johann Sebastian Bachs.
Immer wieder wird er als Jurymitglied zu diversen Wettbewerben für Tasteninstrumente eingeladen, wie etwa dem renommierten Wettbewerb Musica Antiqua in Brügge. Darüber hinaus wird er oft gebeten, Vorlesungen und Meisterklassen an verschiedenen Musikinstitutionen zu halten, wie etwa bei der bekannten Haarlem Sommer-Akademie. Er ist Titularorganist der Basilica di San Simpliciano in Mailand, wo in Absprache mit ihm eine Orgel von Jürgen Ahrend gebaut wurde.

Außerdem unterrichtet Ghielmi Orgel, Cembalo und Kammermusik am Istituto di Musica Antica in der Civica scuola di Musica di Milano, und hatte von 2006 bis 2015 die Professur für Orgel an der renommierten Alte-Musik-Kaderschmiede Schola Cantorum Basiliensis inne.



Hier finden Sie ein Interview mit Lorenzo Ghielmi aus der deutschen Alte-Musik-Zeitschrift Toccata - Alte Musik Aktuell.



Sonus - Agentur für Alte
Leitung: Andrea Braun
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